metablog zu enzyglobe

Fakten und Guidelines zu phrasardeurs verbarium

Qualitätskriterien für Beiträge in enzyglobe

| 6 Kommentare

Natürlich gibt es Kriterien zum Publizieren von Beiträgen. Bislang waren dies unausgeschriebene Regeln. Neue Autoren und Autorinnen hatte ich jeweils aufgefordert, sich im Blog umzusehen und den Istzustand von enzyglobe, die bestehenden Beiträge, als Massstab für ihr eigenes Schreiben zu nehmen. Mit der Anzahl der Autoren und Autorinnen wächst der Umfang der Beiträge und natürlich auch die Varietät der „Stile“. Und das ist auch gut so. Ich möchte aber einige Kriterien aufgreifen und hervorheben:

  1. Im Beitragstitel steht ein Neologismus, eine Wortkreation, eine Wortneuschöpfung. In letzter Zeit werden öfters auch realexistierende* Wörter publiziert und im Beitragstext mit einer neuen Definition versehen. Das ist auch sehr kreativ und geistreich, aber nicht in meinem Sinn. Zumindest nicht für enzyglobe. Dass der Beitragstitel ein echter** Neologismus ist, ist das einzige harte Kriterium und steht auch im erklärenden Text über enzyglobe.
  2. Das Wort (im Titel) wird durch einen kurzen Beitragstext bereichert. Das war nicht immer so. Und Ausnahmen sind auch möglich, zumal es ja immer mehr aktive Leser und Autoren gibt, welche via die Kommentarfunktion auch hinterher noch ihren Senf z. B. in Form einer Definition zum Wort geben können.
  3. Das ganze (1+2) sollte nachvollziehbar sein. Hier gehört eigentlich eine Definition des Zielpublikums hin. Und damit ein Umreissen dessen Toleranzgrenze und IQ. Ein unmögliches Unterfangen. Fast ausnahmslos alle Wörter des enzyglobes sind leicht abgeänderte existierende Wörter. Das Ausgangsmaterial z. B. „Hausherr“ klingt im Endprodukt „Mausherr“ mit und führt oft zur Spannung oder Komik des Neuerfundenen. Das setzt gewisse Sprachfähigkeiten und Phantasie beim Leser voraus. Je weiter weg nun das erfundene Wort von einem existierenden Begriff liegt, und je nach dem wie geläufig das „Ausgangswort“ ist, kann dieser Bezug noch hergestellt oder nicht mehr nachvollzogen werden. Da ein Mass zu finden ist DIE GROSSE Herausforderung. Der Beitragstext kann helfen die Gedankengänge oder Labyrinthe etwas aufzuklären oder zu verschleiern. Je mehr Sprachen in einem Wort kombiniert werden umso enger wird natürlich der Kreis der potentiellen Leser. Mit Hilfe der Languadgets kann man diesbezüglich noch Andeutungen machen, indem man beim Veröffentlichen eines Beitrages die eingesetzten Sprachen „B-Fremdwort“, „Bösterreichisch“, „English Broken“ usw. als Kategorie anwählt.
  4. Für die Kommentarebene gelten übrigens keine Regeln. Absoluter Bildwuchs ist da erlaubt, ja erwünscht. Wenn es Grenzen gibt, dann die handelsüblichen im Sinn von „verbotenen“ Inhalten fürs www. Dies gilt besonders für ausgehende Links.

Soviel mal dazu. Das ist eigentlich erst ein Anfang.

* Wörter, welche es mit dieser Schreibweise bereits gibt. Als Massstab kann, wer will, den Duden nehmen. Oder das Wort googeln. Wobei man feststellen wird, dass viele der Wortneuschöpfungen von enzyglobe zumindest als Typfehler Tippfehler irgendwo im www rumgeistern. Habe so übrigens auch schon die eine oder andere spannende ähnliche Seite entdeckt.
** vgl. *

6 Kommentare

  1. Hallo René,

    vielen Dank für die Guidelines. Ich bekenne mich in mindestens 1 1/2 aktuellen Fällen teilweise schuldig, will dabei aber auch gleich mal an dem harten Kriterium kratzen:

    Die Kombination ist ganz klar ein realexistierendes Wort, der Inkontinent/ als Substantiv aber eigentlich nicht. Was tun?

    Man könnte natürlich tricksen und die Wörter mit Bindestrich schreiben (Kombi-Nation, In-Kontinent), aber ob das im Sinne des Verbfinders ist?

    Viele Grüße (Grüsse für die Schweiz)
    Frank

  2. 1. Ich kann auch nichts dafür, wenn ein Negerlogismus klingt und schreibt wie ein real vorhunztes Wort. Das harte Kriterium subversieren wir ab. Schreibe „Kombi-Nation“. Sieht zwar doff aus, bläst aber nicht in Rechtschreibtuten. Und die „Erbse“ definieren wir über den „Erbser“ – gut is.

    2. Was nu? Beitragstext oder nicht? Senf geb‘ ich auf die Wurst.

    3. Ja, definier. Ich kann für Blöde erklären oder für mich selbst. Dazwischen liegt viel intersubjektive Potenzialbreite. Herr Müller und Frau Mirinda verstehen mich immer.

  3. Ich hab kein Problem, wenn es ab und an mal ein Eintrag das „harte Kriterium“ nicht erfüllt. Auch ich ziehe Unsinnkonsequenz eigentlich vor, deshalb auch die späte Reaktion. Sie (die ansich realexistierenden Wörter) sollen einfach nicht überhand kriegen.

    Um dem Rechnung zu tragen, dass sie nicht ganz proper sind und etwas anders funktionieren, könnte man eine neue Kategorie einführen (oh nein! nicht noch eine, werdet ihr sagen) Fällt jemandem eine gescheiterte Rubrik ein? Inhaltlich müsste es was mit Neuinterpretation oder Neudefinition zu tun haben. Statt in der Standartkategorie „Neutsch“ würde Sie dann eben unter diesem neuen Languadget abgelegt.

    Mein Vorschlag für die Kategorie wär „Umdeutschung“ Gibt es andere Ideen?

    @Mark Harder 2): Idealerweise mit Beitragstext, wer kann. Und ihr könnt ja, und wie. Mir selbst macht übrigens auch der Beitragstext am meisten Mühe. Die Qualität der Beiträge im Verhältnis zur Anzahl wird so (mit Beitragstext) aber gut reguliert, das trifft zumindest auf mich zu.
    @ 3) Versteh dich übrigens auch fast immer.

  4. @frankR: Inkontinent (gross geschrieben) ist nach meinem Ermessen klar ein Neologismus. Da es sich hier ja eben um ein Nomen und kein Adjektiv (inkontinent) handelt.

  5. Umdeutschung” Gibt es andere Ideen?
    => Retrologismus?
    => Scheudeutsch?

    @Papagraph4:
    Gut. Ich schreib nur noch Brei-Träge (;
    Nee, Lötzinn, will nur bizzle rumzicken – wie immer ;)

  6. => Verdeutschlichung?

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.