Weihraucherbereich /der

Von Mark Harder

Nachdem erkannt wurde, dass im Feinstaub nicht Gott, sondern der Teufel sitzt, sind die Weihraucher in sämtlichen westlichen Liturgien ins Abseits gedrängt worden. Weihgeraucht werden darf je nach Kirchengemeinderat nur noch vor der Tür oder in einem separaten, abschließbaren Bereich. Die meisten Kirchen oder Sakralräume sind mittlerweile weihrauchfreie Zonen. Aufrecht orthodoxe Geistliche ignorieren das allerdings und qualmen wie ein Kirchendampfschiff. Die theologischen Fakultäten bieten eigens Weihnichtraucherseminare an, die sowohl dem Nachwuchs als auch den sich fortbildenden Alten den Weihrauchentzug ermöglichen und erleichtern sollen.

Anmerkung 1: Separate, abschließbare Bereiche sind natürlich vor allem in den zölibatären Kirchen äußerst heikel.

Anmerkung 2: Geweihrauchträger freuen sich: Endlich raucht ihnen selbst nach zündender Predigt nicht mehr der Kopf.

4 Kommentare

  1. In den ostgotischen Bundesländern (Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Hauptstadt Ost) spricht man auch von Weihraucherzone. Westliche Weihraucher werden oft mit einem „Geh doch nach drüben!“ begrüßt. (Schweizer Enzyglobädisten, deren Land seit 1.200 Jahren wie selbstverständlich in vier Zonen aufgeteilt ist, nämlich deutsch, welsch, tschingg und gruntsch, können über dieses Zonengehabe natürlich nur lachen.)

  2. Weihraucherzoni. Haschee statt Haschisch. (Auch Hackezustippe genannt. Macht satt, kickt aber nicht.) Kein Wunder haben eure Kirchlichen dazumals die Wende unterstürzt.

  3. Weiherrauch. Au weiha. Aber klar, wer übers Wasser gehen kann, der bringt es auch zum Kochen. Wenn der Wein in Wasser gewandelt und freiluft abgeschlagen wird, kann’s ganz schön dampfen. Vor allem im Winter.

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